Australier in Thailand festgenommen: Ist die Pressefreiheit bedroht?

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Ein australischer Schriftsteller wurde am 11. Oktober 2025 in Bangkok festgenommen. Er steht wegen Verleumdung im Fokus.

Ein australischer Schriftsteller wurde am 11. Oktober 2025 in Bangkok festgenommen. Er steht wegen Verleumdung im Fokus.
Ein australischer Schriftsteller wurde am 11. Oktober 2025 in Bangkok festgenommen. Er steht wegen Verleumdung im Fokus.

Australier in Thailand festgenommen: Ist die Pressefreiheit bedroht?

In einem aus heiterem Himmel kommenden Schlag gegen die Meinungsfreiheit wurde der 66-jährige australische Schriftsteller Murray Hunter am Montag in Thailand festgenommen. Kurz bevor er in Bangkok einen Flug nach Hongkong antreten wollte, wurde er von der thailändischen Polizei am Flughafen Suvarnabhumi in Gewahrsam genommen. Hunter bezeichnet sich selbst als Opfer transnationaler Repression und sieht die Anklage als einen Versuch der malaysischen Regierung, Kritiker zum Schweigen zu bringen. Laut Manila Times ist der Fall an Brisanz nicht zu überbieten.

Hunter lebt in Südthailand und betreibt einen Online-Newsletter auf Substack, in dem er 2024 seine kritischen Ansichten über Malaysia äußerte. Diese Äußerungen sind es, die ihm nun eine Verleumdungsanklage einbringen könnten. Die malaysische Kommunikations- und Multimedia-Kommission hat Berichten zufolge 2024 Polizeiberichte über Hunters Inhalte eingereicht und eine Zivilklage gegen ihn angestoßen.

Repression im Fokus

Die Verleumdungsanklage, die bis zu zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 200.000 Baht (ca. 6.180 USD) nach sich ziehen kann, basiert auf Hunters Veröffentlichungen. Seine Festnahme hat breite Diskussionen über die geltenden Gesetze und internationale Zusammenarbeit zur Einschüchterung von Dissidenten entfacht. Hunter selbst betont, dass er nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen eine besorgniserregende Tendenz von Ländern in Südostasien kämpft, die sich zur Repression von Kritikern zusammenschließen. Verinnerlicht man diese Aspekte, wird das ganze Bild noch viel drängender, wie South China Morning Post berichtet.

Seinen ersten Verhandlungstermin hat Hunter für den 17. November 2023 erhalten. Nach seiner Festnahme wurde er vorübergehend in Gewahrsam gehalten, bevor er gegen eine Kaution in Höhe von 20.000 Baht entlassen wurde. Die thailändischen Behörden konnten bisher keine Stellungnahme abgeben zu den Gründen seiner Festnahme.

Thailand und die Herausforderung der Menschenrechte

Die Hintergründe dieser Festnahme sind nicht nur für Hunter von Bedeutung, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die Menschenrechtslage in Thailand. Das Land hat sich historisch als Anlaufstelle für Menschen etabliert, die aus anderen südostasiatischen Staaten vor politischer Verfolgung fliehen. Allerdings ist der Schutz dieser Personen durch die thailändischen Sicherheitsbehörden oft gering und unberechenbar, wie die Berichte von Freedom House eindringlich schildern.

In Thailand gibt es kein einheitliches System zur Überprüfung und zum Schutz von Flüchtlingen, was häufig zu willkürlichen Festnahmen führt. Die thailändische Regierung hat in der Vergangenheit internationale Verpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen und Asylsuchenden nicht immer eingehalten. Dies führt dazu, dass Dissidenten wie Hunter in einem fragilen rechtlichen Umfeld operieren müssen, in dem die Sicherheiten für Migranten und Asylsuchende oft dünn gesät sind.

In einer gemeinsamen Erklärung haben Organisationen wie Malaysias Center for Independent Journalism und PEN Malaysia die politische Motivation hinter Hunters Festnahme in Frage gestellt. Sie argumentieren, dass sein Fall exemplarisch für die Gefahren sei, denen Journalisten durch internationale Beschwerden ausgesetzt sind. So bleibt die weitere Entwicklung in dieser Angelegenheit auch ein Indikator für die Freiheit der Presse und die Menschenrechte in der Region.