Thailand bereit für entschiedene Maßnahmen am Kambodscha-Grenzkonflikt!
Thailands Streitkräfte sind bereit für eine "hochrangige Operation" an der kambodschanischen Grenze, um die Souveränität zu verteidigen.

Thailand bereit für entschiedene Maßnahmen am Kambodscha-Grenzkonflikt!
Inmitten wachsender Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha hat sich die Situation an der Grenze wieder verschärft. Laut einer aktuellen Mitteilung von Lt Gen Adul Boonthamcharoen, dem stellvertretenden Verteidigungsminister, haben die thailändischen Streitkräfte ihre Einsatzbereitschaft erhöht und sind gut aufgestellt, um auf eine mögliche Eskalation zu reagieren. Adul besuchte am Freitag das Surasinghanat Camp im Aranyaprathet-Distrikt, um die Bereitschaft der Truppen und der Ausrüstung zu inspizieren. Er versicherte, dass die thailändischen Streitkräfte auf alles vorbereitet sind und nur auf den richtigen Zeitpunkt zum Handeln warten, während die Souveränität Thailands höchste Priorität hat. „Wir sind bereit“, erklärte Adul und betonte, dass die bevorstehende Operation den international gültigen Standards entsprechen wird, einschließlich der Zusammenarbeit mit Polizei, Verwaltungsbeamten und Freiwilligen.
Ein besonders brisantes Thema sind die Bewegungen von Zivilisten aus Kambodscha in Gebiete, die direkt gegenüber Ban Nong Chan und Nong Ya Kaew liegen. In Anbetracht „besorgniserregender“ Hinweise auf eine erhöhte militärische Bereitschaft seitens Kambodscha, ist Thailand entschlossen, eine „hochrangige Operation“ zu starten, um seine nationalen Interessen zu schützen. Berichten zufolge hat das thailändische Militär bereits Maßnahmen ergriffen, um die Einsatzbereitschaft seiner Ausrüstung zu überprüfen. Colonel Chainarong Kasee, Kommandeur des 12. Infanterieregiments, hat seine Truppen angewiesen, eventuelle Vorbereitungen zu treffen.
Vergangenheit und Spannungen
Die Konflikte entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze sind nicht neu. Bereits zwischen 2008 und 2011 kam es zu mehreren tödlichen Zusammenstößen, die das volle Ausmaß der Spannungen offenbarte. Dabei verloren etwa 40 Menschen, darunter fünf Zivilisten, ihr Leben. Im Mai diesen Jahres wurde ein kambodschanischer Soldat während eines Schusswechsels in einem umstrittenen Gebiet getötet. Kambodscha beschuldigte daraufhin thailändische Soldaten, zuerst auf ihren Militärposten gefeuert zu haben. Thailands Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai wies die Schuld jedoch von sich und gab stattdessen Kambodscha die Verantwortung für die Angriffe.
Zusätzlich wird ein internes Treffen der thailändischen Militärführung für Freitagnachmittag erwartet, um die Lage weiter zu beurteilen. Die Spannungen könnten sich weiter erhöhen, da Kambodschas Premierminister Hun Manet plant, sich hinsichtlich vier Grenzstreitigkeiten an den Internationalen Gerichtshof (ICJ) zu wenden. Thailand hat die Zuständigkeit des ICJ seit 1960 nicht anerkannt und ruft stattdessen zu bilateralen Gesprächen auf, um die vielfältigen Probleme durch internationale rechtliche Grundlagen zu lösen.
Schwerwiegende Gefechte
Besonders drastisch wurde die Situation am 25. Juli, als schwere Gefechte zwischen den thailändischen und kambodschanischen Streitkräften ausbrachen. Mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter 14 Zivilisten und ein thailändischer Soldat. Laut Berichten setzte das thailändische Militär Kampfjets ein, während Kambodscha schwere Waffen wie Artillerie und Raketenwerfer mobilisierte.
Ein Großteil der Zivilbevölkerung aus den angrenzenden Provinzen Ubon Ratchathani, Si Sa Ket, Surin und Buriram musste evakuiert werden und fand Zuflucht in Notunterkünften.
In diesem Kontext hat Thailand alle Grenzkontrollposten zu Kambodscha geschlossen und warnt vor Reisen in das Grenzgebiet. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass es sich um einen langanhaltenden Konflikt handelt, der weitreichende Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Historisch gesehen gab es immer wieder skandalöse Vorfälle inkludieren Schusswechsel und Verletzungen durch Landminen, die die Region immer wieder destabilisieren.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen gespannt. Kambodschas Ministerpräsident sieht sich unter Druck, die Situation zu entschärfen und hat eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. In Anbetracht des geopolitischen Kontextes bleibt zu hoffen, dass eine friedliche Lösung gefunden werden kann, bevor sich die Situation weiter zuspitzt. Nation Thailand berichtet über die militärischen Entwicklungen, während Al Jazeera über die spezifischen Vorfälle informiert sowie die Historie des Konflikts ausführt und Tagesschau einen umfassenden Überblick bietet.