Kampf gegen Überschwemmungen: Thailands neue Maßnahmen für Sicherheit

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Thailand: Premier Anutin leitet Sitzung zur Katastrophenhilfe nach verheerenden Überschwemmungen. Effektives Management gefordert.

Thailand: Premier Anutin leitet Sitzung zur Katastrophenhilfe nach verheerenden Überschwemmungen. Effektives Management gefordert.
Thailand: Premier Anutin leitet Sitzung zur Katastrophenhilfe nach verheerenden Überschwemmungen. Effektives Management gefordert.

Kampf gegen Überschwemmungen: Thailands neue Maßnahmen für Sicherheit

Am 6. Oktober 2023 wird Anutin Charnvirakul, der Premier und Innenminister Thailands, eine entscheidende Sitzung des neuen Komitees für Naturkatastrophenmanagement (KOP) leiten. Die Sitzung findet um 14:00 Uhr im Phakdi Bodin Gebäude, dem Regierungssitz, statt. Diese Initiative, die aus einem Erlass des Premierministers vom 30. September 2023 resultiert, kommt in einer Zeit, in der Thailand wiederholt mit schweren Überschwemmungen konfrontiert ist.

Der KOP wurde zur systematischen und effektiven Unterstützung von Katastrophenopfern ins Leben gerufen. Die Gründung folgte einer Inspektion des Premierministers in Bang Ban, Provinz Phra Nakhon Si Ayutthaya, wo wiederkehrende Überschwemmungen festgestellt wurden. Der Fokus des KOP liegt auf der umfassenden Koordination aller Maßnahmen im Katastrophenmanagement, die das Spektrum von Vorbereitung über Hilfe während der Katastrophe bis zur Wiederherstellung abdeckt. Anutin betonte die Dringlichkeit schneller und transparenter Hilfe für die betroffenen Bürger.

Hintergrund der Überschwemmungen

In den letzten Monaten hat Thailand mit verheerenden Überschwemmungen im Norden und Süden zu kämpfen, die auf ein versagendes Katastrophenschutzsystem hinweisen. tdri.or.th berichtet, dass von 2000 bis 2019 insgesamt 146 Naturkatastrophen registriert wurden, die jährlich im Durchschnitt 138 Menschenleben forderten und Kosten von rund 7,7 Milliarden USD verursachten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass insbesondere Überschwemmungen eine der häufigsten und zerstörerischsten Naturkatastrophen in Thailand sind.

Thailand zählt heute zu den vier Ländern mit dem höchsten Überschwemmungsrisiko weltweit. Laut thailandtip.info könnte der Klimawandel die Zahl der Menschen, die von Überschwemmungen betroffen sind, um 30 % erhöhen, wenn die Temperaturen ansteigen. Die Kombination aus tief liegendem Gelände und intensiven Monsunregen macht Südostasien besonders anfällig.

Versäumnisse im Katastrophenschutz

Die Schwächen im Katastrophenmanagement Thailands führen oft dazu, dass Notfälle in tragische Ereignisse umschlagen. Die unzureichende Koordination der Wasserbewirtschaftung über 48 Behörden in 13 Ministerien stellt ein erhebliches Hindernis dar. tdri.or.th kritisiert die veralteten Frühwarnsysteme, von denen fast die Hälfte nicht zuverlässig funktioniert. Daher ist die Genauigkeit der Hochwasserprognosen, die lediglich 33 % beträgt, ein alarmierendes Zeichen.

Gleichzeitig zeigt die globale Perspektive, dass etwa 1,47 Milliarden Menschen, das entspricht rund 19 % der Weltbevölkerung, einem hohen Risiko schwerer Überschwemmungen ausgesetzt sind. Während in China und Indien Millionen von Menschen in gefährdeten Gebieten leben, umfasst Thailand etwa 66 Millionen Menschen, die potenziell betroffen sind. Finanziell könnten die letzten Überschwemmungen Schäden in Höhe von bis zu 60 Milliarden Baht verursachen, was die große wirtschaftliche Bedeutung dieser Naturkatastrophen unterstreicht.

Die nächsten Schritte

Der Premierminister hat die Katastrophenhilfszentren (CCP) beauftragt, eng mit allen relevanten Behörden und dem Privatsektor zusammenzuarbeiten, um eine umfassende Hilfe zu gewährleisten. Langfristige Hilfsmaßnahmen für Bürger, die ihre Ländereien in Überschwemmungsgebieten opfern müssen, sollen ebenso entwickelt werden wie transparente Entschädigungsrichtlinien, die wiederholte Anfragen vermeiden. Ein systematischer Ansatz zur Registrierung der Betroffenen wird ebenfalls angestrebt, um sicherzustellen, dass Hilfszahlungen alle erreichen.

Trotz der Herausforderungen, die das Katastrophenschutzsystem Thailands mit sich bringt, gibt es Hoffnung. Modelle für erfolgreiches Katastrophenmanagement, wie sie in Hat Yai entwickelt wurden und auf Wissenschaft sowie Teamarbeit basieren, können als Inspirationsquelle dienen. Der richtige Kurs für Thailand könnte eine Verschiebung des Fokus von Reaktion auf Prävention sein – nicht nur aus einem nationalen, sondern auch aus einem lokal ausgerichteten Ansatz.