Medizinstudenten der Uni Chiang Mai: Auszeichnung für bahnbrechende Forschung!
Chiang Mai Medizinstudenten erhalten internationalen Preis für Forschung zu hormoneller Therapie bei Transgender-Frauen in Japan.

Medizinstudenten der Uni Chiang Mai: Auszeichnung für bahnbrechende Forschung!
Die Fakultät für Medizin der Universität Chiang Mai hat Grund zur Freude. Ein Team von Medizinstudenten, die im fünften Jahrgang sind, durfte sich über den renommierten Travel Award for Young Investigator freuen, den sie auf der 87. Jahrestagung der Japanischen Gesellschaft für Hämatologie erhalten haben. Diese bedeutende Konferenz fand vom 10. bis 12. Oktober 2025 in Kobe, Japan, statt. Medizinstudent Peeraphol Manopak stellte dort die beeindruckenden Forschungsergebnisse seines Teams in einer Oral Presentation vor. Sein Thema, „Impact of Feminizing Hormone Therapy on Coagulation Profiles and Global Hemostatic Test in Asian Transgender Women“, befasste sich mit der Hormontherapie und deren Auswirkungen auf die Blutgerinnung und die hämostatischen Tests bei asiatischen Transgender-Frauen.
Der Preis, den sie entgegengenommen haben, spiegelt nicht nur die hohe Qualität der Arbeit wider, sondern hebt auch das Potenzial der Medizinstudenten der Universität Chiang Mai hervor. Zur Unterstützung standen ihnen weitere Talente wie Chanakrit Boonplod, Pesol Harnkittikarnjana und Sarutya Prasatthum zur Seite, unter der Aufsicht von Assoc. Prof. Dr. Nontakorn Hantarakul, einem Experten für Hämatologie an der Abteilung für Innere Medizin. Die Forschung hat das Interesse von Fachleuten auf der ganzen Welt geweckt und führt uns zur Frage, welche Rückschlüsse sich daraus für die medizinische Betreuung von Transgender-Personen ziehen lassen.
Die medizinische Bedeutung der Hormontherapie
Die Auswirkungen der geschlechtsangleichenden Hormontherapie sind ein aufstrebendes Forschungsfeld, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Während die Östrogentherapie bei cisgender Frauen umfassend untersucht wurde, fehlt es an Studien, die sich mit den hämatologischen Folgen bei Transgender-Personen beschäftigen. Ein Blick auf aktuelle Forschungsarbeiten zeigt, dass die adverse Effekte der Östrogentherapie von der Dosis und der Formulierung abhängen können. Das Management von venösen Thromboembolien bei Personen, die geschlechtsbejahendes Östrogen erhalten, umfasst standardisierte Antikoagulationstherapien und erfordert eine gemeinsame Entscheidungsfindung über die Fortführung der Hormone. Diese Faktoren verdeutlichen, dass mehr Forschung nötig ist, um potenzielle Risiken zu erkennen und das Management weiter zu verfeinern.
Besonders interessant ist, dass einige Studien darauf hinweisen, dass das thrombotische Risiko für Transgender-Personen, die eine geschlechtsbejahende Testosterontherapie erhalten, niedrig sein könnte. Gleichzeitig weisen solche Therapien möglicherweise auch auf unerwünschte Begleiterscheinungen hin, wie beispielsweise Polycythämie, die eine regelmäßige Überwachung erfordert. Auch Eisenmangel ist ein wichtiges Thema, das in dieser Patientengruppe noch nicht ausreichend untersucht wurde.
Das Mikrobiom und die Gesundheit
Ein weiteres spannendes Forschungsfeld beschäftigt sich mit dem Einfluss der Hormontherapie auf das Darmmikrobiom von Transgender-Personen. Ein internationales Forschungsteam hat kürzlich die Auswirkungen einer zwölfwöchigen Hormontherapie auf das Mikrobiom mithilfe modernster Sequenzierungstechniken untersucht. Die Ergebnisse zeigten tiefgreifende Veränderungen im Mikrobiom, wobei Unterschiede zwischen Transmännern und Transfrauen festgestellt wurden. Bestimmte Bakterienarten konnten identifiziert werden, die zum Beispiel das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen beeinflussen können. Der Bedarf an personalisierter medizinischer Betreuung für Transpersonen, wie von Dr. Timur Liwinski von der Universität Basel hervorgehoben, wird immer deutlicher.
Diese Entwicklungen zeigen nicht nur den Fortschritt in der medizinischen Forschung, die sich mit den speziellen Bedürfnissen von Transgender-Personen auseinandersetzt, sondern machen auch deutlich, dass die medizinische Gemeinschaft gefordert ist, sich kontinuierlich weiterzubilden und zu adaptieren, um optimale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Bei all diesen Themen liegt ein wichtiger Fokus auf der zukünftigen Forschung und dem Austausch von Wissen zwischen verschiedenen Institutionen und Experten weltweit.
Für Chiang Mai ist dies ein bedeutender Schritt nach vorne, sowohl in der Forschung als auch in der Unterstützung von Transgender-Personen, die oft mit Herausforderungen konfrontiert sind, die in der medizinischen Literatur noch nicht umfassend behandelt wurden. Die Erfolge der Medizinstudenten zeigen, dass hier ein gutes Händchen für Forschungsprojekte vorhanden ist, die nicht nur lokal, sondern auch international Beachtung finden.